Galerie.Z
   

Anita Frech
Broken Chair Nr.1
Serie FabrikLand
Objekt, Collage
2001
C-Print
86 x 130 cm, gerahmt

Anita Frech – „Epiphanie“

Ausstellungseröffnung                        Do 02. Juni 2022 | 19:30 Uhr
Die Künstlerin ist anwesend

Es spricht                                             Dr. Thomas Mießgang

Ausstellungsdauer                               02|06|2022 – 02|07|2022

 

Epiphanie:

Der Titel der Ausstellung meint im streng definitorischen Sinn ´die Erscheinung einer Gottheit unter den Menschen`. Es handelt sich aber bei Anita Frech eher um jenen ´Dieu cachè`, von dem Lucien Goldmann in den 1960er geschrieben hat. Um einen verborgenen Gott, man könnte auch sagen: eine versteckte Transzendenz, die in der Werkaggregation – manches davon alt, manches brandneu – auf unterschiedliche Weise und durch unterschiedliche Medien hindurch umkreist beziehungsweise approximiert wird. Im Plakat zur Ausstellung wird gewissermaßen die Tonalität der Ausstellung festgelegt: Das Materielle, also gewissermaßen das Diesseits der Transzendenz manifestiert sich als abstrakte Hülle oder Schale, die den Umriss eines Körpers modelliert, der womöglich entwichen ist wie ein Geist aus der Flasche und das Fluidum einer Seinsform im Zustand der Verflüchtigung zurücklässt
.
Es geht in der Ausstallung darum, mit Malerei, Zeichnung, Fotografie und den Substraten einer performativen Arbeit, Innerlichkeit/ Fülle / Substanz des Existentiellen in einer Vielzahl von Graduierungen, wenn schon nicht ästhetisch auszuformulieren, so doch in Annäherungsschritten erfahrbar zu machen. Das Unsagbare und Undarstellbare, das gleichwohl auf ein Sichtbares verweist, wird mit einer kräftigen Farbpalette aus aufeinanderprallenden Rot- und Blautönen und gelegentlich auch einem dominanten Grau halluzinatorisch beschworen und im Dialog mit älteren Arbeiten aus unterschiedlichen Serien zu einem künstlerischen Programm verdichtet. Der Gespensterreigen aus der Vergangenheit, die in bleichen Farben als hauntologische Projektion erscheint, verbündet sich mit den aktuellen malerischen Evokationen zu einer ästhetischen Interrogation eines traumatischen Kerns, in dem die Künstlerin eine der wesentlichen Bedingungen des Seins lokalisiert.

Sie will einen Punkt markieren, an dem, wie Jacques Lacan schreibt, das Bild, die Illusion, dazu dienen, einen verwundbaren, traumatischen, also einen löchrigen, sich (unkontrolliert) öffnenden Körper und sein Inneres schützend abzudichten. „Das Bild soll einen Mangel verschließen und verschließt ihn nur zu gut, zu total und schafft so vielmehr eine neue, nunmehr unabschließbare Begehrlichkeit.“

Thomas Mießgang


 
Home
Aktuelles
Künstler
Jahresprogramm
Ausstellungen
Fotogalerie
Videos
Sponsoren
Links
Galerie
Kontakt
Impressum
Wegbeschreibung